
Schielen im Kindesalter
Ursachen
Schielen im Kindesalter gilt als multifaktoriell. Es spielen genetische Veranlagungen, Fehlsichtigkeiten v.a. die Weitsichtigkeit sowie eine ungleiche Sehstärke beider Augen eine Rolle. Weitere Gründe können neurologische oder angeborene Störungen wie z.B. Frühgeburtlichkeit sein, die die Kontrolle der Augenmuskeln beeinträchtigen.
Folgen
Schielen im Kindesalter kann zu einer dauerhaften Schwachsichtigkeit (Amblyopie) führen, da das Bild des betroffenen Auges vom Gehirn unterdrückt wird, um Doppelbilder zu vermeiden. Dies beeinträchtigt die Sehentwicklung dieses Auges dauerhaft sowie die Entwicklung des beidäugigen (räumlichen) Sehens. Sichtbares Schielen kann zudem psychosoziale Folgen haben, da Kinder ab dem Schulalter bei auffälliger Fehlstellung der Augen unter sozialer Ausgrenzung zu leiden haben. Dies kann die Entwicklung eines gesunden Selbstbewusstseins stören.
Was ist eine Amblyopie?
Entwicklungsdefizit der Sehschärfe
Amblyopie, auch bekannt als „Schwachsichtigkeit“, ist eine Sehschwäche, die entsteht, wenn sich das Sehvermögen eines Auges in der Kindheit nicht normal entwickelt. Hauptsächlich sind dafür höhere Weitsichtigkeiten oder ein Ungleichgewicht zwischen den Augen z.B. durch unterschiedliche Sehstärken oder durch ein Schielen verantwortlich. Besonders beeinträchtigt ist die Lesesehschärfe, weshalb eine Amblyopie im Vorschul- und Kleinkindalter ohne gezielte Untersuchung nur schwer von außen erkennbar ist. Die Kinder können trotz unzureichend entwickelter Sehschärfe im Alltag völlig unauffällig sein – besonders wenn nur ein Auge betroffen ist.
Das Ziel
Zwei Augen mit guter Sehschärfe für das ganze Leben! Im Alter von 0 bis 6 Jahren, teilweise auch bis etwa 10 Jahre spricht die Sehbahn noch auf therapeutische Maßnahmen an. Durch geeignete Brillenkorrektur und Abkleben eines Auges kann gezielt das schwächere Auge gefordert und gefördert werden.
Warum so häufig eine Brille?
Therapie der Amblyopie
Bei Amblyopie und Schielen wird häufig eine Brille verschrieben, weil Fehlsichtigkeiten v.a. die Weitsichtigkeit oft die Ursache oder ein beitragender Faktor sind. Eine Brille korrigiert die Fehlsichtigkeit und eventuelle Seitenunterschiede und ist damit ein wichtiges Tool, um Amblyopie zu verhindern und zu therapieren.
Verkleinerung des Schielwinkels
Der Ausgleich von Fehlsichtigkeiten, besonders der Weitsichtigkeit hilft, die Augenstellung zu stabilisieren, wodurch das Schielen reduziert oder sogar behoben werden kann.
Wozu wird ein Auge abgeklebt?
Therapie der Amblyopie
Die effektivste und erprobteste Methode in der Amblyopietherapie ist die Okklusion: das Abkleben des stärkeren Auges. Das Gehirn wird angeregt, die Signale des schwächeren Auges zu nutzen, wodurch dessen Sehvermögen verbessert wird.
Wann macht das Sinn?
Eine Okklusionstherapie sollte so schnell wie möglich beginnen, wenn eine Benachteiligung eines Auges anzunehmen oder sicher diagnostiziert ist. Sie ist am effektivsten, je jünger das Kind ist, da die Sehbahn zwischen 0 und 6 Jahren noch gut auf therapeutische Maßnahmen anspricht.

Schielen im Erwachsenenalter
Folgen des Schielens
Schielbeginn jenseits des frühen Kindesalters kann Doppelbilder und damit erhebliche visuelle Probleme im Alltag (erhöhte Sturzgefährdung, Fahruntauglichkeit, Leseprobleme) verursachen. Schwerwiegende neurologische Erkrankungen können die Ursache sein und sollten abgeklärt werden. Aber auch die psychosozialen Probleme für Betroffene durch die sichtbare Schielstellung dürfen nicht unterschätzt werden.
Kann man etwas tun?
In Deutschland werden schielende Kinder meist im Vorschulalter operiert. Auch wenn dies nicht erfolgt ist oder die Schielstellung erst im späteren Leben auftritt oder dann erst stört, kann im Jugend- und Erwachsenenalter eine Augenmuskeloperation durchgeführt werden.

Wann ist eine Augenmuskeloperation sinnvoll?
Operation im Kindesalter
Der Zeitpunkt für eine Schieloperation bei Kindern ist von verschiedenen Faktoren abhängig . In der Regel wird eine Operation in Betracht gezogen, wenn das Schielen (Strabismus) nicht durch konservative Maßnahmen wie Brillenordination korrigiert werden kann.
Die Entscheidung für und wann eine Operation stattfinden soll, muss individuell getroffen werden. Faktoren wie die Art und Schwere des Schielens, das Alter des Kindes, die allgemeine Gesundheit sowie die Auswirkungen auf die Lebensqualität spielen eine entscheidende Rolle. Eine frühzeitige Diagnose und regelmäßige Kontrollen sind entscheidend, um den optimalen Zeitpunkt für eine mögliche Operation zu bestimmen.
In Deutschland hat sich etabliert, dass beim sogenannten frühkindlichen Schielsyndrom die Operation meist im Vorschulalter, etwa ein Jahr vor der Einschulung, durchgeführt wird. Diese Vorgehensweise basiert zum Einen auf der Erkenntnis, dass bis zu diesem Zeitpunkt ein Teil der Kinder eine Besserung des Schielens zeigt und somit möglicherweise keine Operation mehr erforderlich ist. Zum Anderen ist in diesem Alter eine präzisere Schielwinkelmessung und OP-Planung möglich. Außerdem ist bekannt, dass Schielen ab dem Schulalter häufig mit erheblichen psychosozialen Belastungen einhergeht. Daher wird empfohlen, frühzeitig zu handeln, um den Kindern eine unbeschwerte Schulzeit zu ermöglichen und mögliche negative Auswirkungen auf ihr Selbstbewusstsein und soziale Interaktionen zu minimieren.
Unser erfahrenes Team aus spezialisierten Augenärztinnen und Orthoptistinnen arbeitet eng zusammen, um Ihnen die bestmögliche Behandlung zu ermöglichen – von der ersten Untersuchung bis hin zur operativen Korrektur.
Operation im Erwachsenenalter
Der Zeitpunkt für eine Schiel-Operation im Erwachsenenalter ist von verschiedenen Faktoren abhängig.
Eine Schieloperation bei Erwachsenen wird häufig in Betracht gezogen, wenn das Schielen zu funktionalen Einschränkungen wie beispielsweise Doppelbildern führt. Auch im Erwachsenenalter spielen psychosoziale Aspekte eine wichtige Rolle.
Der ideale Zeitpunkt für die Operation hängt von der individuellen Situation ab. Es ist wichtig, dass der Patient eine gründliche Untersuchung erhält , um die Art und Schwere des Schielens zu beurteilen.
Unser erfahrenes Team aus spezialisierten Augenärztinnen und Orthoptistinnen arbeitet eng zusammen, um Ihnen die bestmögliche Behandlung zu ermöglichen – von der ersten Untersuchung bis hin zur operativen Korrektur.

Terminvereinbarung und Kontakt
Termine für Neupatienten und Kinderarztüberweisungen werden nur elektronisch vergeben. Alle freien Termine der nächsten 4 Wochen werden fortlaufend freigeschaltet.
Bitte nutzen Sie den entsprechenden Besuchsgrund:
- Kinderarztüberweisung 0 – 2 Jahre / auffäll. Brückner-Test
- Kinderarztüberweisung 2 – 6 Jahre
- Erstuntersuchung Schulkind
- Erstuntersuchung Erwachsener
Wichtige Hinweise:
- Bitte Überweisung (nicht älter als 4 Wochen) mitbringen
- Nur eine Begleitperson
Wenn keine Termine verfügbar sind, sind unsere Kapazitäten erschöpft. Bitte suchen Sie dann eine andere Augenarztpraxis auf.
Das Online-Portal bietet Ihnen die Möglichkeit, Termine bis zu 6 Monate im Voraus zu buchen und bei Bedarf selbst abzusagen oder zu verschieben.
Bitte wählen Sie den zutreffenden Besuchsgrund:
- Sprechstunde bis 12 Jahre
- Sprechstunde ab 13 Jahren
- Sehschule
- Brillenbestimmung 3 – 8 Jahre
- Brillenbestimmung ab 8 Jahren
- Vorsorgeuntersuchung
Beachten Sie, dass Nachmittagstermine begrenzt sind. Nicht irgendwo eintragen, da Ihre Untersuchung sonst nicht wie erwartet erfolgen kann. Bescheinigungen für die Schule können wir problemlos ausstellen.
Bei akuten Augenerkrankungen können sich unsere Patient*innen jeden Morgen ohne Termin von 8 – 8:30 Uhr vorstellen.
Für Kinder bis zum 5. Lebensmonat mit Verdacht auf angeborene Linsentrübung oder grünen Star oder andere spezielle Augenprobleme: Kommen Sie mit der Überweisung in die Praxis, hinterlassen Sie eine Nachricht auf dem Anrufbeantworter oder senden Sie eine E-Mail.
Dies gilt auch für Überweisungen zur Schielbehandlung von anderen Augenärzt*innen, auf Anraten einer Klinik oder bei seltenen Erkrankungen.
Kontaktieren Sie uns per E-Mail oder Telefon (AB) zur Terminplanung.
Bitte senden oder bringen Sie die Überweisung mit Kontaktdaten (E-Mail, Telefonnummer) in die Praxis. Wir melden uns zur Terminvereinbarung.
Bei E-Mails bitte keine Anhänge, sondern den Grund der Überweisung in den Text schreiben.